Mitglieder der CDU Münster besuchen Regionalkonferenz in Düsseldorf
Per Los wurde die Reihenfolge der Impulsvorträge bestimmt, die Wahl fiel zuerst auf Friedrich Merz. „Wir müssen nicht jeden SPD-Standpunkt übernehmen“, sagte er mit Blick auf die Berliner Koalition. Auch die Grünen attackierte Merz: „Die sollten ihr Verhältnis zum Gewaltmonopol des Staates klären, dabei denke ich auch an den Hambacher Forst.“ Tosender Applaus. Seine Heimat, das Sauerland, bezeichnete er als eigene Wirtschaftsregion. „Wir sind nicht das Erholungszentrum des Ruhrgebiets.“ Mit ihm als Vorsitzendem werde es in der laufenden Legislatur nicht um die Kanzlerfrage gehen, schloss Merz. „Für die Union war immer klar: Zuerst das Land, dann die Partei.“
Anschließend ergriff Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer das Wort. Sie pochte auf ihre Fähigkeit, Wahlen zu entscheiden. „Wir haben im Saarland gezeigt, wie man den Schulzzug bremst und ein sehr anständiges Ergebnis für die Partei holt. Die völlige Entgleisung folgte dann in Schleswig-Holstein und NRW – das habt Ihr ganz hervorragend gemacht“, zollte sie den Landtagswahlkämpfern in NRW Respekt. Weiterhin zeigte sie sich ausgleichend: „Von Alfred Dregger bis Nobert Blüm, das ging in den 80er-Jahren, das sollte in der CDU auch heute möglich sein.“ Gesellschaftlicher Zusammenhalt sei zudem mehr als nur Steuern zu zahlen.
Als Dritter sprach Gesundheitsminister Jens Spahn, der das Jahr 2040 in den Blick nahm. „Eine Zukunftspartei muss sich fragen, wie das Leben dann aussehen soll.“ Ohne die Vordenker der Vergangenheit wäre Deutschland noch heute ein Agrarland. „Wir können nicht immer wie die Grünen überall aussteigen, sondern müssen auch klären, wie und wo wir neu einsteigen“, forderte er Mut zu neuen Wegen. Die Europäische Union sehe er als Investitions-, nicht als Schuldengemeinschaft. Entscheidend für ihre Funktionsfähigkeit sei es, die Außengrenzen zu schützen. Spahn stellte auch auf den gesellschaftlichen Respekt für Bundeswehr und Polizei als Garanten der Sicherheit in den Fokus.
Über zwei Stunden stellten sich die Kandidaten anschließend den Fragen des engagierten Publikums. Es war zu spüren, dass der vielbeschworene „Ruck durch die CDU“ Wirklichkeit ist.