CDU-Kreisverband Münster e.V.
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„Corona zeigt soziale Notlagen im Brennglas“

Im Austausch mit der Caritas: Tobias Jainta, Karl-Josef Laumann, Marcel Henrichmann, Markus Lewe, Babette Lichtenstein van Lengerich, Sigrid Kioschus und Hendrik Grau (v.l.) Foto: CDUIm Austausch mit der Caritas: Tobias Jainta, Karl-Josef Laumann, Marcel Henrichmann, Markus Lewe, Babette Lichtenstein van Lengerich, Sigrid Kioschus und Hendrik Grau (v.l.) Foto: CDU

Minister Laumann, OB Markus Lewe und CDU-Delegation besuchen Caritas

„Wir verstehen uns in der Corona-Krise als Solidaritätsstifter“, begrüßte Caritas-Vorstand Sebastian Koppers den Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales in Nordrhein-Westfalen, Karl-Josef Laumann. Dieser tauschte sich zusammen mit Oberbürgermeister Markus Lewe, dem CDU-Vorsitzenden Hendrik Grau, dessen Stellvertreter Tobias Jainta und weiteren CDU-Ratskandidaten mit Caritas-Mitarbeitenden über soziale Themen in Münster aus.

„Corona zeigt soziale Notlagen in einem Brennglas“, sagte Koppers. Beispiel Einsamkeit: Diese hat Gabriele Limbach bei vielen Anrufern einer Einkaufs-Hotline festgestellt, die die Wohlfahrtsverbände in Münster zusammen mit dem Sozialamt auf die Beine gestellt haben. Gleichzeitig sei die Solidarität durch viele ehrenamtliche Initiativen in der Stadt groß.

 

Bei Kuren müssen Mütter derzeit lange Wartezeiten in Kauf nehmen, berichtete Annette Lünnemann. Dabei trügen Frauen eine Hauptlast in der Pandemie. Carolin Gillmann von der Schuldner- und Inolvenzberatung fürchtet ebenso wie Michael Mehlich von der Allgemeinen Sozialberatung, dass Haushalte im Herbst in Schwierigkeiten geraten:  Mieten oder Darlehn sind nur gestundet. Gerade bei Selbstständigen wie Friseuren. Handwerkern oder in der Gastronomie seien gleichzeitig Einkommen weggebrochen. „Es geht aber auch immer um Menschen am Rande der Existenz“, betonten die Sozialarbeiter. Besonders gefährdet: kinderreiche Familien, Menschen im Niedriglohnbereich und mit Sprachschwierigkeiten.

 

Um Gesundheit geht es bei Jana Büker: Sie kümmert sich um Menschen ohne Krankenversicherung. Von gestrandeten Touristen, denen Diabetes-Medikamente fehlen, bis zu Sexarbeiterinnen aus Rumänien, die ohne Versicherung und Einkommen leben müssen, berichtete sie den Besuchern. Durch die Pandemie ebenfalls gestiegen sind Suchtgefährdungen: „Dies betrifft vor allem Online- und Glücksspiele“, verdeutlichte Verena Fieke.

 

Ebenfalls besonders betroffen: Wohnungslose Menschen oder Mieter, die von Räumung bedroht sind. „Für uns ist es wichtig, den Kontakt zu den Klienten zu halten“, sagte Ines Hemker. Sie fürchtet die Zeit nach den Mietstundungen. „Die Beratungsanfragen nehmen zu.“

 

Minister Laumann bedankte sich für den Einsatz in schwierigen Pandemie-Zeiten. „Ich freue mich, dass eine persönliche Beratung und Hilfe bei der Caritas stattfindet.“ Er sprach sich dafür aus, Bildung als Investition zu sehen. Insbesondere warb der Minister für ein „robustes Gesundheitswesen“ und eine Gesellschaft, die Chancengerechtigkeit ermögliche. Auch wenn in den kommenden Jahren finanzielle Spielräume enger werden könnten, sei „der Sozialstaat ein unverzichtbarer Teil von Politik und Gesellschaft“. 

 

Für Oberbürgermeister Markus Lewe ganz wichtig: „Alle Menschen in unserer Stadt müssen dazugehören.“ Wenn dies nicht mehr gelte, „fliegt uns die Gesellschaft um die Ohren“. Er sei froh, dass die Stadt die Herausforderungen Hochwasser, Flüchtlingsbewegung und bisher auch  Corona gut gemeistert habe.

 

Ausdrücklich sprach sich Lewe für das Subsidiaritätsprinzip aus: „Wir müssen als Stadt nicht alles selber machen.“ Hendrik Grau erinnerte in dem Zusammenhang an die fruchtbaren Gespräche, die die CDU bereits mit anderen Hilfsorganisationen geführt habe. „Der große Einsatz so vieler haupt- und ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer in diesen Organisationen ist das Rückgrat unserer Gesellschaft.“ Ein Ball, den Caritas-Vorstand Sebastian Koppers sofort aufnahm: „Eine vielfältige Trägerlandschaft macht eine Stadt widerstandsfähig“, sagte er und mahnte: „Dünnen sie soziale Netze nicht aus, die Menschen brauchen sie.“