CDU-Kreisverband Münster e.V.
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Simone Wendland zur Karstadt-Entscheidung: Nicht falsch interpretieren

Die CDU-Landtagsabgeordnete Simone Wendland hat davor gewarnt, die Unternehmensentscheidung für den Weiterbetrieb beider Karstadt-Standorte in Münster falsch zu interpretieren. „Das heißt nicht, dass Münsters Innenstadt immer noch so stark wie früher ist, sondern allenfalls, dass sie immer noch attraktiver ist als andere“, sagte Wendland.
Außerdem dürften bei der Unternehmensentscheidung nicht nur Faktoren wie Passantenfrequenzen, Kaufkraft und Umsätzen eine Rolle gespielt haben, sondern auch Eigentums- und Vertragsverhältnisse sowie Miethöhen bei den Immobilien.

Wendland wies daraufhin, dass auch Münsters Innenstadt unter zurückgehenden Passantenzahlen leidet. „Die neuesten Zählungen zeigen, dass Münster aus dem Corona-Loch herauskommt, das Vor-Corona-Niveau aber wohl nicht erreichen wird“, sagte die CDU-Politikerin. Es sei naiv davon auszugehen, dass der allgemeine Trend an Münster vorbeigeht. „So lange es keine gesetzlichen Rahmenbedingungen gibt, die die Privilegierung des Online-Handels gegenüber dem stationären Einzelhandel wenigstens einschränkt, wird sich die Entwicklung wohl fortsetzen“, sagte Wendland. Sie sprach sich daher dafür aus, kostenlose Retouren im Online-Handel zu untersagen. Dafür müsse aber EU-Recht geändert werden.

„Die Entwicklung bei Karstadt steht exemplarisch für die Entwicklung in den Innenstädten, von der sich auch Münster nicht freimachen kann“, sagte Wendland. Anfang der 90 er Jahre hätten vier Kaufhauskonzerne in Deutschland noch 375 Standorte betrieben, wenn die aktuelle Schließungswelle bei Karstadt abgeschlossen sei, betreibe ein Konzern noch 77 Standorte. Aufgabe der Kommunalpolitik sei es daher, Überlegungen zur Stärkung der Innenstadt anzustellen. „Die aktuelle Rathauskoalition macht aber leider das Gegenteil. Mit jedem neuen Beschluss zur Verkehrspolitik signalisiert sie den Menschen im Münsterland, dass sie bitte woanders einkaufen sollen“, sagte Wendland. Straßensperrungen und weniger, aber teurere Parkplätze seien so ziemlich genau das Gegenteil von dem, was die Innenstadt brauche.